Als mittleres Kind einer fünfköpfigen Familie bin ich am Zürichsee aufgewachsen. Wenn immer es möglich war, schlich ich mich zum Seeufer oder in den nahe gelegenen Wald. Dort zog mich eine kleine Quelle in Bann, bei der ich unzählige Stunden in meinen Kinderjahren staunend verbrachte.

Bereits in der Ausbildung als Primarlehrerin zog es mich zu den Heilkräutern. So organisierte ich damals in den Sommerferien Heilpflanzenkurse für Kinder und stellte mit den Kids verschiedene Salben her. Die Diplomarbeit über Heilpflanzen erweiterte zusätzlich mein Naturheilkundewissen. Der Drang mehr über das „Menschsein“ und über Heilmethoden zu erfahren wurde immer stärker und so absolvierte ich, nach wenigen Jahren als Lehrerin und nach einigen anschliessenden Semestern Psychologie und Philosophie an der Uni Zürich, die Naturheilkundeschule Zürich.

Als frischgebackene Naturheilpraktikerin befriedigte es mich einige Jahre eine eigene florierende Praxis zu führen und Menschen in ihren Heilungsprozessen zu begleiten. Doch die Sehnsucht nach Spiritualität, die ich als Kind durch Indianerbücher oder Lebensgeschichten bekannter Heiligen und Heiler*innen zu stillen versuchte, wurde erneut stärker.

So schloss ich meine Praxis, übergab meine Klientel meinen Berufskolleg*innen und reiste 1996 das erste Mal nach Indien. Meditation, Yoga und eine intensive Selbstbefragung nach meinem Sein erfüllte mein Leben endlich in der Tiefe, wie ich es mir wünschte.

Meine Wanderjahre in Heilkunst haben begonnen. Nie hätte ich damals gedacht, dass daraus neun wunderbare tiefergreifende Jahre werden, in denen ich auf der ganzen Welt und schlussendlich in mir, der Frage nach dem Sinn des Lebens nachging. So lebte und lernte ich in Indien in einem spirituellen Zentrum und in Nordamerika bei Shaman*innen verschiedener Indianerstämme. Wenn ich nicht gerade sesshaft war, zog ich in meinem VW-Bus weiter durch die Kontinente, von einem sozialen Hilfsprojekt zum Nächsten, um diejenigen Menschen zu unterstützen, die nicht die gleichen Lebenschancen haben, wie sie sich mir zeigten. Auf meinen Reisen habe ich erkannt, dass mangelnde Lebensressourcen die körperliche mentale, psychische, soziale und spirituelle Gesundheit stark beeinträchtigen können.

Nach meiner Heimkehr in die Schweiz eröffnete ich 2005 erneut eine Naturheilpraxis, doch wollte ich weiterhin im sozialen Bereich tätig sein. So absolvierte ich die Fachhochschule für Soziale Arbeit in Bern. Nach dem Studium arbeitete ich praxisbegleitend für 6 Jahre als Sozialarbeiterin mit psychisch beeinträchtigen Menschen. Danach wechselte ich wieder in ein angestammtes Wirkungsfeld, an die Schule zurück. Dort arbeite ich bis heute, als Erweiterung zum Praxisalltag, in einem kleinen Pensum als Schulsozialarbeiterin.

Seit 25 Jahren nun reise ich, meist jährlich für einige Wochen nach Indien, engagiere mich dort im Hilfswerk und erlaube mir eine seelische „Reset“-Auszeit.

Mehr über das Hilfswerk erfahren: https://www.embracingtheworld.org